Sexuelle Rechte

Wenn du weißt was deine Rechte sind, kannst du selbstbestimmt für dich einstehen. Du weißt auch, wo und wie andere Menschen geschützt sind und wie du dich anderen gegenüber verhalten sollst.

Sexuelle Rechte

  1. Viele Handlungen und Einstellungen basieren auf alten Bräuchen.
  2. Sexuelle Rechte sind Menschenrechte, die von IPPF konkretisiert wurden.
  3. Du hast Rechte, welche dich als eigenständige Person schützen.
  4. Du kannst selbst bestimmt über deinen eigenen Körper und dein eigenes Leben bestimmen.
  5. Alle Menschen haben ein Recht auf Gesundheit, einschließlich der sexuellen Gesundheit.
  6. Zu den sexuellen Rechten gibt es 10 Artikel.

1. Viele Handlungen und Einstel­lungen basieren auf alten Bräuchen

Leider gibt es moralische Vorstellungen, wie ein Junge oder Mann und ein Mädchen oder Frau zu funktionieren haben. Diese Vorstellungen sind ganz schön einengend und machen, dass du nicht so sein kannst, wie du in Wahrheit wirklich bist. Wenn es heisst, jemand hat „moralisch“ gehandelt, ist gemeint, dass er sich so zu verhalten hat, wie es die Menschen richtig und gut finden.

2. Sexuelle Rechte sind Menschen­rechte, die von IPPF konkre­ti­siert wurden.

Die International Planned Parenthood Federation (IPPF) ist so etwas wie die FIFA der Sexuellen Gesundheit (nur viel cooler). Sie hat die sexuellen Rechte detailliert von den Menschenrechten abgeleitet. Die sexuellen Rechte sind also eng mit der sexuellen Gesundheit verknüpft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält fest: Sexuelle Gesundheit lässt sich nur erlangen und erhalten, wenn die sexuellen Rechte aller Menschen respektiert, geschützt und gewährleistet werden.

3. Du hast Rechte, welche dich als eigen­stän­dige Person schützen

Das bedeutet, dass jede Person bestimmte Rechte hat, die sie als eigenständige Person schützen. Diese Rechte können je nach Land und Gesellschaft variieren, aber im Allgemeinen schützen sie die Freiheit, die Sicherheit und das Wohl einer Person. Einige Beispiele für diese Rechte können das Recht auf Leben, Freiheit und persönliche Sicherheit, das Recht auf ein faires Verfahren, das Recht auf Meinungsfreiheit, das Recht auf Bildung und das Recht auf Arbeit sein. Diese Rechte sind wichtig, um die Würde und die Unversehrtheit einer Person zu schützen und ihr zu ermöglichen, ihr Leben frei und sicher zu leben. Dieser Schutz ist unabhängig von Kultur und Religion.

4. Du kannst selbst bestimmt über deinen eigenen Körper und dein eigenes Leben bestimmen

Das Ziel der International Planned Parenthood Federation (IPPF) und der Sexuellen Gesundheit Schweiz ist eine Welt, in der alle Menschen, ob jung oder alt, ohne Ausnahme, frei über ihren eigenen Körper und somit über ihr eigenes Leben bestimmen können.

5. Alle Menschen haben ein Recht auf Gesund­heit, einschließ­lich der sexuellen Gesund­heit.

Menschen sollen geschützt und informiert über ihre Sexualität bestimmen können, frei von Diskriminierung und Zwang.

6. Zu den sexuellen Rechten gibt es 10 Artikel.

ARTIKEL 1: DAS RECHT AUF GLEICHSTELLUNG, GLEICHEN SCHUTZ DURCH DAS GESETZ UND FREIHEIT VON ALLEN FORMEN VON DISKRIMINIERUNG AUFGRUND VON GESCHLECHT, SEXUALITÄT ODER GENDER

Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichstellung, gleichen Schutz durch das Gesetz. Das bedeutet, niemand darf diskriminiert oder schlecht behandelt werden aufgrund des Geschlechts (weiblich, männlich, inter*), der Sexualität (sexuelle und/oder romantische Orientierung) oder des Genders (Geschlechtsidentität). Es stehen allen die gleichen Chancen, Möglichkeiten und Pflichten im Leben offen. Beispiel: gleicher Lohn, Freiheit, Gesundheitskosten.

ARTIKEL 2: DAS RECHT AUF PARTIZIPATION UNABHÄNGIG VON GESCHLECHT, SEXUALITÄT ODER GENDER

Das bedeutet, jeder Mensch hat das Recht auf eine Teilnahme und darf nicht ausgeschlossen werden wegen dem Geschlecht, zu wem sich die Person sexuell oder romantisch hingezogen fühlt oder welche Identität dieser Mensch hat.

ARTIKEL 3: DIE RECHTE AUF LEBEN, FREIHEIT, SICHERHEIT DER PERSON UND KÖRPERLICHE UNVERSEHRTHEIT

Du ganz alleine bestimmst über deinen Körper und was mit ihm geschieht. Beispiel: Es hat niemand das Recht etwas mit deinem Körper ohne dein Einverständ­nis zu machen (Berührungen, Übergriffe, Gewalt). Dies gilt auch für die Beschneidung (Eingriffe im Genitalbereich) und Zwangs- ­oder Kinderheirat. Es braucht immer dein Einverständnis. Dafür musst du urteilsfähig sein (Du weißt genau, worum es geht und was dieses Handeln für dich oder die andere Person für Konsequenzen hat).

ARTIKEL 4: DAS RECHT AUF PRIVATSPHÄRE

Alle Menschen haben das Recht auf Privatsphäre. Beispiel: Intime und persönliche Sachen, wie Entwicklung, Selbstbefriedigung oder Sexualität müssen nicht mit allen geteilt werden. Du hast auch das Recht, dich zu Hause zu duschen oder umzuziehen, ohne dass jemand dir zuschaut. Du hast in einer Beziehung Rechte auf Privatsphäre, das bedeutet, du musst der anderen Person nicht das Login für dein Handy geben oder deinen Standort teilen.

ARTIKEL 5: DAS RECHT AUF PERSÖNLICHE SELBSTBESTIMMUNG UND ANERKENNUNG VOR DEM GESETZ

Jeder Mensch hat das Recht, die selbstgewählte Sexualität selbstbestimmt und gleichberechtigt zu leben, oder eben auch nicht zu leben. Beispiel: Du darfst deine Sexualpartner*in frei und ohne Zustimmung deiner Eltern wählen und deine Sexualität lustvoll und ohne Zwang oder Diskriminierung leben oder auch auf Sexualität verzichten. Du hast das Recht auf Selbstbefriedigung.

ARTIKEL 6: DAS RECHT AUF GEDANKEN- UND MEINUNGSFREIHEIT

Alle Menschen haben das Recht auf Gedan­ken­ und Meinungsfreiheit, dazu gehört auch die Sexualität zu erforschen, Träume und Fantasien zu entwickeln und frei von Angst, Scham und Schuld zu sein. Die Rechte der anderen müssen dabei stets beachtet werden. Beispiel: Du darfst an einen Frauenstreik gehen und deine Meinung zu den Rechten der Frauen frei äußern oder du darfst an die Pride und dich für die Rechte von LGBT+ einsetzen.

ARTIKEL 7: DAS RECHT AUF GESUNDHEIT

Das Recht auf Gesundheit bedeutet unter anderem Zugang zur sexuellen Gesundheitsver­sorgung, einschließlich Prävention, Diagnose und Behandlung aller sexuellen Infektionen und Probleme. Beispiel: Du und alle Menschen haben das Recht, auf geschützten Geschlechts­verkehr zu bestehen, um eine unerwünschte Schwangerschaft und/oder sexuell übertragbare Infektion, einschließlich HIV/Aids vorzubeu­gen. Du darfst dich auch ohne das Einverständnis deiner Eltern beraten oder behandeln lassen

ARTIKEL 8: DAS RECHT AUF BILDUNG UND INFORMATION

Dazu gehört, dass alle Menschen ein Recht auf eine ganzheitliche Sexualbildung und Information besitzen. Beispiel: Die Schule ist verpflichtet, dir Wissen über Sexualität in verständlicher Sprache zu vermitteln. Außerdem gibt es Fachstellen der sexuellen Gesundheit, die dich gerne beraten.

ARTIKEL 9: DAS RECHT AUF EHE UND FAMILIE UND SELBSTBESTIMMUNG BEI FORTPFLANZUNG

Alle Menschen haben das Recht, sich für oder gegen die Ehe und ebenso für oder gegen die Gründung und Planung einer Familie zu entscheiden. Beispiel: Wenn eine Person mit Uterus ungewollt schwanger wird, besteht das Recht, einen Abbruch durchzuführen oder sich für die Geburt zu entscheiden. Ebenfalls besteht das Recht auf Verhütung oder Notfallverhütung (Pille danach).

ARTIKEL 10: DAS RECHT AUF RECHENSCHAFTSPFLICHT UND ENTSCHÄDIGUNG

Du bekommst Zugang zu Rechtsmittel bei Verletzungen und zu vollständiger Wiedergutmachung durch Rückgabe, Entschädigung, Rehabilitierung, Genugtuung, Garantie der Nichtwiederholung und alle anderen Mittel. Damit das, was dir zugestoßen ist, so angemessen wie möglich wieder gut gemacht wird.

Respekt und Sexuelle Rechte

Sexpertin Corinne und der Schweizer Rapper Stress sprechen über Respekt und Sexuelle Rechte.

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Quiz - Sexuelle Rechte
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1) Eine 15-Jährige darf ohne Einverständnis ihrer Eltern einen Schwangerschaftsabbruch machen.
2) Den Schwangerschaftsabbruch muss man in der Schweiz selber bezahlen und wird nicht von der Krankenkasse übernommen.
3) Ein schwuler Mann darf nicht im Fusballverein mitspielen, wenn es andere stört.
4) Ein lesbisches Paar darf seit dem 1. Juli 2022 in der Schweiz heiraten.
5) Eine 14-Jährige darf sich selbst (ohne eine erwachsene Person) in der Apotheke die Notfallverhütung (Pille danach) besorgen.
6) In einer Beziehung musst du mit der anderen Person den Standort teilen oder das Login für das Handy austauschen.
7) Die Schule ist verpflichtet, Sexualaufklärung im Unterricht zu machen.
8) Jeder Mensch hat das Recht auf Verhütung, deshalb bekommst du auf den Fachstellen der Sexuellen Gesundheit Hilfe für den Zugang.
Verwende Umschalt+Tab, um zurückzugehen

Sexim­netz

@funk

Hinweis: sexualisierte Gewalt | Was denkst du über das Urteil? Der Hashtag #10secondi (10 Sekunden) geht viral. Dort zeigen Italiener:innen, wie lange 10 Sekunden sind sind. Quellen: ARD: Netzreporter: #10Sekunden ZDF: Kritik an Freispruch - "Zehn-Sekunden-Grapsch-Urteil" empört Italien, jura-online.de: BGH zu den Voraussetzungen einer sexuellen Belästigung (§ 184i I StGB),Bundestag: Deutscher Bundestag Drucksache 18/9097 18. Wahlperiode 06.07.2016 Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz (6. Ausschuss), Dr. iur. Sören Lichtenthäler Akademischer Rat a.Z. JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht #10secondi #10seconds #10second #Italien #Deutschland Grafiken: Shutterstock / Alexander Limbach, lukovic photograpy, r.classen, Siyanight, ksenvitaln, Crazy nook

♬ Originalton - funk
@amorelie_de

Was genau ist eigentlich sexuelle Belästigung? 🧐 #amorelie #edutok #lernenmittiktok #aufklärung #fürdich #fyp

♬ Double Rainbow - Chris Alan Lee
@lenajensn

Oft sagen wir nichts, weil wir erstarrt sind, weil wir denken, die sind nun mal so, weil wir sonst die anstrengenden sind. Aber was da passiert ist nicht okay! Und darf und muss angesprochen werden!! Wir sind daran nicht schuld! Und auch wenn ihr nicht betroffen seid, könnt ihr, wenn ihr sowas mit bekommt, die Person unterstützen! ❤️‍🩹🧜🏼‍♀️ #foryou #belästigung #schweigenbrechen #metoo

♬ Believe (Inspirational Background Music) - Fearless Motivation Instrumentals
@grundgeseggs

Ernsthaft? Das steht so im Gesetz? Hätte ich ehrlicherweise nicht gedacht. Aber, im deutschen Strafgesetzbuch steht tatsächlich unter §183, dass „exhibitionistische Handlungen“ wohl eher nur bei Männern unter Strafe steht. Bei Frauen aber wohl nicht. Heißt, Oben-Ohne könnte unter Umständen in der Öffentlichkeit in #Deutschland für Frauen keine Straftat darstellen. Wenn da nicht der „Schwesterparagraf“ 183a sofort danach kommen würde. Denn da geht es um die „Erregung öffentlichen Ärgernisses“. Genau diesem könnte Oben-Ohne theoretisch wieder zum Opfer fallen. Mich hat dieses #Gesetz aber wirklich überrascht. Was denkt ihr dazu? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. #frauenlogik #frauen #frauenprobleme #frauenrechte #frauenanschreiben #geschlechtsidentität #gesetzesänderung #gesetze #gesetz

♬ original sound - Marvin Neumann

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