Kondom

Hier erfährst du alles über Kondome und wie du sie richtig anwendest. Denn nur bei richtiger Anwendung schützen Kondome vor STI und Schwangerschaft.

Kondom-Anwendung

  1. Kondome schützen bei korrekter Anwendung vor STI und Schwangerschaft
  2. Auf die (Kondom-)Grösse kommt es an!
  3. Sicherheits-Label und Ablaufdatum vor Gebrauch checken
  4. Kondome müssen vor Beschädigung geschützt gelagert werden
  5. Richtig abrollen will geübt sein
  6. Kein Gleitmittel auf Öl- oder Vaseline-basis mit Kondomen verwenden

1. Kondome schützen bei korrekter Anwendung vor STI und Schwangerschaft

Kondome sind die einzigen Schwangerschafts-Verhütungsmittel, die auch effektiv vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) schützen. Beim Geschlechtsverkehr schützt das Kondom vor dem Austausch von Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Vaginalsekret, die STIs wie HIV, Chlamydien, Gonorrhoe oder Syphilis übertragen können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Kondome keinen vollständigen Schutz vor einigen STIs wie Herpes oder HPV bieten, da diese auch durch Hautkontakt übertragen werden können.

Zusätzlich zur STI-Prävention sind Kondome auch ein wirksames Verhütungsmittel, das die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft deutlich reduziert. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Kondome nur dann vollständigen Schutz bieten, wenn sie korrekt und konsequent angewendet werden. 

Der Pearl-Index gibt an, wie viele ungewollte Schwangerschaften pro 100 Frauen* innerhalb eines Jahres auftreten, wenn eine bestimmte Verhütungsmethode korrekt angewendet wird. Der Pearl-Index für das Kondom liegt zwischen 2 und 12, je nach Studie und Anwendungsweise. Das bedeutet, dass bei korrekter Anwendung des Kondoms etwa 2 bis 12 von 100 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger werden. Das ist ganz schön viel.

Der Erfolg einer Verhütungsmethode, gemessen am Pearl-Index, hängt oft von den, einschließlich ihres Wissens, ihrer Erfahrung, Zuverlässigkeit und Motivation. Aus diesem Grund kann der Pearl-Index je nach Studie stark variieren.

Zunehmend werden anstatt des Pearl-Indexes, die Methoden- und Anwendungssicherheit angegeben. Dabei wird berücksichtigt, dass die Sicherheit der meisten Methoden stark von ihrer korrekten Anwendung abhängt. Die häufigste Ursache für das Versagen von Verhütungsmethoden sind Anwendungsfehler. Daher gibt es bei vielen Verhütungsmitteln einen angegebenen Wert “X - Y”, wobei X die Methodensicherheit (Versagen trotz optimaler Anwendung) und Y die (tatsächliche) Anwendungssicherheit (Berücksichtigung von Anwendungsfehlern) darstellt. 

Beim Kondom beträgt die Methodensicherheit: 2 und die Anwendungssicherheit: 18.

2. Auf die (Kondom-)Grösse kommt es an!

Die richtige Kondomgröße ist entscheidend für die Wirksamkeit und den Komfort des Kondoms. Wenn ein Kondom zu klein oder zu groß ist, kann es reißen oder abrutschen, was zu einer ungewollten Schwangerschaft oder einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) führen kann. Es ist wichtig, dass das Kondom richtig passt und eng anliegt, um ein Verrutschen zu verhindern. 

Um die richtige Kondomgröße zu finden, misst du den Umfang des erigierten Penis an der breitesten Stelle. Auf die Länge kommt es dabei nicht an. Die meisten Kondome sind 19cm lang und das reicht, auch wenn dein Penis größer sein sollte. Du kannst entweder die folgende Messlatte ausdrucken oder einen Papierstreifen, eine Küchenschnur oder sonst etwas ähnliches nehmen, es um deinen steifen Penis wickeln. Anschließend kannst du mit einem Maßstab oder Geodreieck messen, wie viel cm Umfang dein Penis hat, wenn er steif ist. Danach kannst du das Resultat hier eingeben.

3. Sicherheits-Label und Ablaufdatum vor Gebrauch checken

Achte darauf, dass du nur CE-zertifizierte Kondome kaufst. Jedes Kondom, das in der Europäischen Union und in der Schweiz verkauft wird, muss das CE-Zeichen tragen, das besagt, dass es den strengen Richtlinien entsprechend zugelassen ist. Die Nummer auf dem CE-Zeichen gibt Auskunft über die benannte Prüfstelle, welche das Kondom geprüft hat. Das OK-Siegel ist ein zusätzliches Gütesiegel. Einige Kondom-Hersteller verzichten mittlerweile auf diese doppelte Prüfung. Ein CE-Zertifikat reicht völlig aus.

Das Ablaufdatum von Kondomen kann je nach Hersteller und Lagerbedingungen variieren. In der Regel haben Kondome jedoch eine Haltbarkeit von 2 bis 5 Jahren ab Herstellungsdatum. Vor dem Gebrauch musst du unbedingt das Ablaufdatum auf der Verpackung überprüfen. Abgelaufene Kondome nicht mehr verwenden, da sie möglicherweise ihre Wirksamkeit verloren haben und das Risiko von Schwangerschaften und STI erhöht ist.

4. Kondome müssen vor Beschädigung geschützt gelagert werden

Kondome sollten trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Es ist am besten, sie bei einer Temperatur zwischen 5 und 25 Grad Celsius aufzubewahren. Wenn Kondome zu hohen Temperaturen oder Feuchtigkeit ausgesetzt werden, können sie beschädigt werden. Beschädigte Kondome solltest du auf keinen Fall benutzen, denn sie bieten keinen Schutz vor STI und ungewollter Schwangerschaft. Es ist auch wichtig, Kondome von scharfen oder spitzen Gegenständen fernzuhalten, da diese die Verpackung beschädigen oder das Kondom beschädigen könnten. Darüber hinaus sollten Kondome nicht in der Nähe von Ölen, Cremes oder Vaseline gelagert werden, da diese das Material beschädigen und die Wirksamkeit des Kondoms beeinträchtigen können. Kondome sollten auch nicht im Portemonnaie oder in der Hosentasche aufbewahrt werden, da sie durch die Reibung beschädigt werden können.

5. Richtig abrollen will geübt sein

Nachdem du das Verfallsdatum und das Zertifikat geprüft hast und sichergestellt hast, dass du die richtige Größe verwendest, kann es losgehen:

  1. Öffne die Kondomverpackung vorsichtig, ohne das Kondom selbst zu beschädigen. Verwende niemals scharfe Gegenstände wie Scheren oder Zähne, um die Verpackung zu öffnen.
  2. Entferne das Kondom aus der Verpackung und überprüfe es sorgfältig auf Risse, Löcher oder Beschädigungen.
  3. Klemme das Reservoir-Ende des Kondoms zwischen Daumen und Zeigefinger und platziere es an der Spitze des steifen Penis.
  4. Halte das Reservoir-Ende während des Abrollens des Kondoms zwischen den Fingern und achte darauf, dass keine Luftblasen entstehen.
  5. Rolle das Kondom vorsichtig bis zur Basis des Penis ab.
  6. Überprüfe das Kondom sorgfältig, um sicherzustellen, dass es sicher und gleichmäßig anliegt und nicht verrutscht.

Nach dem Samenerguss, hältst du das Kondom fest und zieht den Penis aus der Körperöffnung, bevor der Penis wieder schlaff wird. Danach kannst du einen Knoten in das Kondom machen, um sicherzustellen, dass kein Sperma rausläuft. Kondome gehören in den Restmüll. Niemals ins WC oder in die Natur.

6. Kein Gleitmittel auf Öl- oder Vaseline-basis mit Kondomen verwenden

Öl- oder Vaseline-basierte Gleitmittel können das Kondom beschädigen und zu Rissen oder Brüchen führen. Das liegt daran, dass diese Substanzen das Latex des Kondoms angreifen und es schwächen können, was das Risiko von Versagen erhöht. Es ist am besten, wasserbasierte oder silikonbasierte Gleitmittel zu verwenden, da diese sicher für die Verwendung mit Kondomen sind.

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